Wirtschafts– und Konjunkturdaten
Bevölkerung | 125 Mio.(statistische Schätzung 2018) |
BIP | $ 4.872 Mrd. (2017 Nominal) |
BIP/Einwohner | $ 42.832 (2017 PPP) |
BIP nach Bereich | Industrie 29%, Dienstleistungen 70%, Landwirtschaft 1% |
Wachstumsrate BIP | 1,6% (2017) |
Arbeitslosenquote | 2,8% (2017) |
Vermögen pro Kopf | € 193.074 (2017) |
Japan ist mit einem Weltmarktanteil von 10,9 Prozent (2005) der zweitgrößte Markt der Welt nach den USA. Die Konjunkturdaten wurden bis Anfang 2008 als sehr positiv eingeschätzt – das Land war nach Überwindung der Krise der 1990er Jahre seit fünf Jahren auf Wachstumskurs und Arbeitslosenrate war niedrig. Nach der aktuellen Tankan–Umfrage haben sowohl die Konsumenten als auch die Unternehmen nur wenig Vertrauen in die Zukunft – aufgrund der Weltfinanzkrise droht auch in Japan in 2009 eine Rezession.
Auf die Absatzchancen deutscher Unternehmen in Japan wirkt sich jedoch teilweise die im zweiten Halbjahr 2008 erfolgte erhebliche Aufwertung des Yen gegenüber dem Euro positiv aus – deutsche Produkte können um ca. 25% billiger angeboten werden, als noch vor einem Jahr. Gleichzeitig trifft dies die japanische Exportwirtschaft hart, weshalb diese Investitionsgüter weniger nachfragen und zunehmend Mitarbeiter freisetzen wird.
Die deutschen Ausfuhren nach Japan beliefen sich 2007 auf 13,1 Milliarden Euro gegenüber Einfuhren aus Japan in Höhe von 24,1 Milliarden Euro (Statisches Bundesamt). Japan ist damit nach China der wichtigste Handelspartner Deutschlands in Asien. Deutschland exportiert nach Japan vor allem Fahrzeuge und Zulieferteile der Automobilindustrie, Chemische Produkte und Maschinen. Die Ausfuhren nach Japan sind deutlich anders strukturiert, als der Export nach China und bietet vor allem Chancen bei hochpreisigen Fertigprodukten – Investitionsgüter und Konsumgüter. Die Bevölkerung weist das weltweit höchste Pro–Kopf–Vermögen auf. Japan ist deshalb aus gutem Grund der größte Markt der Welt für Luxusgüter – mit einem Weltmarktanteil von 26% (nach Herkunft der Käufer, 2004; FAZ vom 29.07.2006) vor den USA und Europa.
Investitionsgütermarkt
Der japanische Markt für Anlageinvestitionen erlebte bis Anfang 2008 eine starke Expansionsphase. Die Exporte deutscher Werkzeugmaschinen nach Japan hatten insgesamt um über 50% zugelegt. Gerade diese Branche partizipierte an der florierenden japanischen Wirtschaft. Die Nachfrage nach deutscher Technik gründete auch in einer Qualitätsoffensive der japanischen Wirtschaft – gefragt war, was die Qualität optimiert und die Produktivität erhöht. Hier haben deutsche und Schweizer Hersteller einen hervorragenden Ruf. Diese Nachfrage hat 2009 aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Rahmendaten deutlich abgenommen – einen gewissen Ausgleich konnte jedoch der günstige Kurs des Euro im Verhältnis zum Yen schaffen. Sie werden allerdings nicht mit einem Standardprodukt in Japan erfolgreich sein – vor allem innovative Werkzeugmaschinen in technologischen Nischen haben ein sehr interessantes Umsatzpotential.
Konsumgütermarkt – Marktaussichten im Blickwinkel zukünftiger Entwicklungen
Folgende drei Entwicklungsfaktoren werden das Zielgruppengefüge im Japan der kommenden Jahre prägen:
In den Jahren nach 2007 sind in Japan die Babyboomer der unmittelbaren Nachkriegsjahre in Rente gegangen – insgesamt um die 8 Mio. Beschäftigte. Auf diese Gruppe vereinigt sich ein ganz erheblicher Kaufkraftanteil – der auch in die Einrichtung gehobener Appartements und Ferienhäuser fließen wird und für Hobbies, Reisen sowie Importautos ausgegeben wird. Auch für Health & Care wird in Japan immer mehr Geld ausgegeben. (Daten: "Weißbuch Alternde Gesellschaft", Jap. Kabinettsamt, 2006; Diverse)
Ein Teil der 30– bis 35–jährigen (die zweite Babyboomer–Welle – die Kinder der Nachkriegs–Babyboomer) werden in den kommenden fünf Jahren Appartments in den japanischen Ballungszentren erwerben. Die Nachfrage nach moderner Einrichtung mit Ausrichtung an internationalem Live–Style wird deutlich steigen. Dazu kommen Karrierechancen durch die Pensionierungswelle. In dieser Generation ist die Ein–Kind–Familie verbreitet. Man konzentriert sich auf die Umsorgung des Einzelkindes (hochwertiges Spielzeug und Kinderzimmermobilar) und hält gleichzeitig Ressourcen für einen gehobenen Lebensstil zurück. Exklusives Interior für das Kinderzimmer aus Europa hat bereits in den Jahren 2000 bis 2005 einen Importzuwachs von 34% verzeichnet – angeführt von Produkten aus Italien und Deutschland (Nikkei, 30.9.06).
Alterstruktur in Japan: | |
0-14 Jahre: | 13.5% |
15-64 Jahre: | 65.0% |
65 Jahre und älter: | 65.0% |
Die japanischen Marketingabteilungen entwickeln derzeit Strategien für diese Zielgruppen. Gerade für hochwertige Importwaren aus Europa bieten sich hier Wachstumspotentiale. Gefragt sind Tischaccessoire, Küchenartikel, Schreibwaren, Spielzeug, Einrichtungsgegenstände, Lederwaren und Gesundheitsartikel. Es müssen keine Weltmarken sein – auch die Tradition eines deutschen Familienunternehmens liefert ein tragendes Image.
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